Mit Märchen heilen

Das Märchen, ein Weg zum höchsten Ziel?

Auf zum höchsten Ziel

Das Märchen, ein Weg zum höchsten Ziel?
von Jean Ringenwald

Warum, oder besser: „wozu“ wurde der Mensch aus dem Paradies vertrieben? Warum hat er keinen Zugang mehr zu seinem Ursprung? Und vor allem, warum vergisst er sein höchstes Ziel? Warum weiß er nicht mehr, wohin er geht? Warum verirrt er sich im tiefen, dunklen Wald, wie es uns das Märchen erzählt? Wäre es aber nicht viel besser, alle Fragen mit „warum“ durch die Frage: „wozu“ zu ersetzen?

Alle diese Fragen führen uns zum therapeutischen und spirituellen Aspekt des Märchens. Zunächst einmal einige Gedanken zu der Frage:

Was ist denn das Höchste Ziel des Lebens?

Viele Spiritualitäten betrachten das Höchste Ziel des Lebens als die Einweihung. Darüber geistern aber die schönsten und die unmöglichsten Vorstellungen in der Welt herum.

Das Höchste Ziel des Lebens, die Einweihung, ist nicht mehr und nicht weniger, als wieder zur Ganzheit, zur Vollkommenheit zu finden, als wieder gewahr zu werden: Wenn DIE UR-KRAFT (GOTT) uns geschaffen hat, dann kann SIE das nur aus IHRER eigenen Substanz, die SIE hingegeben hat, getan haben; dann können wir nur aus GOTTES-KRAFT bestehen und aus nichts anderem. Oder gibt es denn etwas, was irgendwann einmal aus dieser Ur-Substanz herausfallen kann?

Das Leben, auch auf der Erde ist also Vollkommenheit und EINS-SEIN.
Siehe das 7. Urbild DES LEBENS und Deines Lebens.
Das Leben lehrt uns fortwährend und ist unser Schulungs-, unser Verwandlungs- und unser Einweihungs-Weg. Wenn wir nicht durch Erkenntnis, durch Bejahung und liebevolle Umarmung lernen und handeln, gibt es nur noch für uns das Lernen und Verwandeln durch Schmerz und Leid.
Diese Lern-Prozesse durch Leid und Verwandlung, die wir in den Märchen finden, scheinen notwendig zu sein für das Leben der Menschen, der Menschheit überhaupt und warum nicht auch für das Leben im Weltall.

Lebe im Hier und Jetzt

Dies führt uns hin auf eine andere Problematik, in die wir sehr verstrickt sind, nämlich die der Uhr. Wir haben dauernd eine tickende Uhr in uns und meinen, dass wir in dieser Zeit leben. „In der Tat ist es aber so, dass wir in einer ständigen Gegenwart leben, denn wer von uns kann etwas in seiner Vergangenheit ändern? Auch wenn man sie noch Jahre, Jahrzehnte oder Jahrtausende mitschleppt, etwas daran ändern kann man in all dieser Zeit nicht mehr.

Und genauso wenig können wir das, was morgen sein wird, schon jetzt handhaben und beherrschen. Das ist die erste, wichtigste, aber auch die schwierigste aller Übungen, nämlich zu lernen, im Hier und im Jetzt zu leben! Gerade diese Grund-Problematik unseres Lebens ist sehr gut in den Märchen veranschaulicht.

Es gibt keine Entwicklung oder anders ausgedrückt, keine Einweihung, wenn wir immer wieder entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft leben und nicht das tun, was jetzt, was hier und jetzt anliegt. Diese Wahrheit ist so einfach, dass wir sie – vielleicht gerade deshalb – in keinster Weise beachten.

Wie will ich mich denn entwickeln, besser gesagt entfalten, zu dem Menschen werden, der in mir steckt, der ich eigentlich bin, die Goldene Kugel in mir zum Vorschein bringen, dieses Göttliche Wesen in mir wahrnehmen, bejahen und verwirklichen, wenn ich selbst nicht die Hoffnung habe, dass ich jemals dorthin gelangen werde?
Siehe dazu das Märchen: Die Goldene Kugel:

Drei wesentliche Einweihungs-Schritte:

1. Du bist königlicher, göttlicher Natur:

Das Allererste – vielleicht sogar das Aller-wichtigste ist, dass man sich erinnert, „er-innert“ an die Goldene Kugel, die in jedem Menschenherzen eingeschlossen ist, an diese Ganzheit, die anwesend ist, im Grunde an die Einheit mit unserem königlichen, göttlichen Ursprung. Auch wenn wir in uns immer mehr die Trennung vollzogen haben und uns in viele Richtungen verzetteln, uns auseinandergerissen fühlen, es gibt doch jemanden, der das alles in uns zusammenhält und die Herrschaft darüber hat: der König und die Königin, der innere Herrscher und die innere Herrscherin, DIE GÖTTLICHE GEGENWART..

2. Lasse das Alte los!

Deshalb wird es wohl nicht sehr viel bringen, wenn wir nach Kathmandu, Indien, Jerusalem oder Mekka, zu Lehrern, Meistern oder Gurus pilgern. Sicher, es ist immer gut, aus den alten Spuren herauszutreten und sich dem Neuen zu öffnen. Aber ebenso sicher ist, dass man dort nicht das finden wird, was man sucht, sondern hauptsächlich jemanden antreffen wird, den man unterwegs nicht los wird: Sich selber! Und man wird hier genauso wie dort entdecken: es geht nur um den Weg nach innen, um den Weg zu uns selber.

Wenn wir dessen gewahr werden, so wird uns allmählich klar werden, dass der Weg der Einweihung für den Menschen in keiner Weise ein intellektueller Weg sein kann. Unser Wissen nützt nicht mehr viel. Im Gegenteil, je mehr wir vorangehen, desto mehr merken wir, dass wir das jetzt ablegen müssen, dass das vielleicht eine gute Arbeitstheorie für die bisherige Situation war, aber jetzt ist es an der Zeit dass wir etwas Neues ergreifen. Nun ist der Moment gekommen, wo wir die Trennung vom Alten zu vollziehen haben, es abstreifen und verlassen sollten.

Das Sichere, das Alte, das aber jetzt ganz unbrauchbar geworden und verstaubt ist, zu verlassen und sich dem Neuen zu öffnen und zu widmen ist nicht leicht, aber unbedingt notwendig. Denn sowohl im Märchen, wie im Geistigen geht es nicht voran, wenn der Märchenheld nichts wagt! Wir finden dann oft die unmöglichsten Argumente, um den Schritt, der gerade dran ist, nicht zu wagen.

Und dann sind wir endlich soweit, dass wir nichts Neues anfangen brauchen und in unseren gewohnten Bahnen dahintrotten können.

Im Märchen wie im Leben können wir auch erkennen, dass gerade im dunkelsten Wald, gerade in der Verirrung, in der größten Verzweiflung, immer kurz vor dem Moment, ehe sich ein neues Tor öffnet, die schlimmsten Prüfungen auf uns zukommen. Da heißt es entweder ausharren oder wieder zurückgeworfen werden auf unseren Ausgangspunkt, vielleicht sogar noch weiter zurück.

3. Der Helfer ist immer da

Gerade in dem Moment, wo es so ungeheuer schwierig ist, wo es Schicksalsschläge von allen Seiten herunterregnet, gerade dann findet ein wesentlicher Schritt statt. Und in dem Augenblick, wo wir diesen Schritt machen, wo wir Ausdauer zeigen und weitergehen, in dem Moment ist immer eine Hilfe, ein Helfer da.

Im Märchen zeigt sich stets ein Helfer, wenn die Situation ausweglos erscheint. Im Leben kann es ein Mensch, ein geistiges Wesen oder irgendeine andere Hilfe sein, die uns genauso ergreift, wie wenn es ein lebendiges Wesen wäre. Es kann eine Blume oder ein Buch sein, vielleicht nur ein Satz oder sogar nur ein Wort, das in diesem Moment für uns „lebenswichtig“ ist.

Diese Helfer, diese Hilfe wird unmittelbar für die anstehende Verwandlung gebraucht, die ohne Hilfe nicht vollzogen werden könnte. So ist das Wunder des Lebens, das für alles Werden einen Helfer schickt, sei es für das äußere Dasein oder für die innere Ent-Faltung.

Das Leben selbst, die Natur und ebenso unser Leben ist fortwährendes Fließen, stetige Wandlung und dynamisches Werden. Es kann nicht aufgehalten werden, entweder wir gehen mit, wir bleiben hängen oder werden sogar zurückgeworfen.

Und so liegt es an der Heldin, am Held des Märchens, des Lebens, ob sie/er den eigenen Weg entschieden geht und das höchste Ziel: die Hochzeit und die Krönung, das Eins-Sein und die Meisterschaft Schritt für Schritt verwirklicht.

Das Leben, sowie unser eigenes Leben, ist ein wunderschönes Märchen, das uns sicher zum Ziel führt, wenn wir uns dem Hier und Jetzt stellen und nach und nach alle Anteile unseres Wesens souverän und liebevoll beherrschen.

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